Der in Australien geborene Designer Elliott Burford lässt sich seit 2009 von Spam-Emails zu kleinen Zeichnungen inspirieren, die er 2010 schließlich auch zu einer Ausstellung und einer Publikation (im Selbstverlag) arrangierte.
Während er in den Zeichnungen nur die Titel der Spammails verarbeitete, nutzte er den eigentlichen Content für eine flankierende Audioproduktion, die Texte der Spammails verlautbarte. Der Einsatz von Comuterstimmen und frei verfügbarer Text-to-Audio-Software überzeichnete den Charakter von Spam, der, nach Auffassung des Künstlers, auf das Prinzip "Technik" als "Creator" und "Projektor" zurückzuführen ist. Seine akkustischen Arbeiten stehen damit in der Tradition von SPAMBOX und SPAMRADIO, die ebenfalls mit der Umsetzung von Textnachrichten in Audiotracks experimentierten und die akustischen Spuren des digitalen Zeitalters nachzuzeichen versuchten.
Audio Spam (Sample) by Elliott Burford
Bildquelle: http://www.elliottburford.com
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Freitag, 1. Oktober 2010
Elliott Burford is Spam
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Freitag, 24. September 2010
Fresh Spam - Illustrations inspired by spam header
Die englische Grafikerin und Illustratorin Kipling West setzt sich seit dem Jahr 2007 kreativ mit dem Thema "Spam" auseinander und gelangt zuvertrauten Einsichten: "I am inspired by spam; taking something that is intrusive, annoying & stinky, and seeing beauty (or at least a bit of entertaining weirdness) in it. Spam, like another common commodity, is plentiful, everyone deals with it daily, and it can be a rich fertilizer if cultivated appropriately." (KW).
In ihrem Blog (http://fresh-spam.blogspot.com/) dokumentiert sie ihre eigenen Arbeiten, bietet aber auch eine Typologie des bekannten Spamvorkommens, flankierende Links zu Spam-Portalen und korrespondierenden Webadressen.
Bildquelle: http://fresh-spam.blogspot.com/
In ihrem Blog (http://fresh-spam.blogspot.com/) dokumentiert sie ihre eigenen Arbeiten, bietet aber auch eine Typologie des bekannten Spamvorkommens, flankierende Links zu Spam-Portalen und korrespondierenden Webadressen.
Bildquelle: http://fresh-spam.blogspot.com/
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Samstag, 18. September 2010
Cry or Help - Scam-Emails
Weniger bekannt als Spam, aber deutlich phantasievoller und womöglich ebenso effektiv, sind die sog. Scam-E-Mails – vermeintliche Geschäftsangebote oder Hilferufe, die mit erzählerischem Duktus von genialen Geschäftsofferten, unvermuteten Lotteriegewinnen, geheimen Schätzen, gemeinen Schicksalen und dem immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse berichten. Dabei besetzen die kriminellen Spammer, bzw-. deren Autoren, so ziemlich jedes Klischee, das die westliche Welt zu vergeben hat. In den Mails werden dramatische und bewegende Schicksale geschildert, enorme Summen ausgelobt oder einfach an die Hilfsbereitschaft eines Menschen appelliert. Die Verführungsparameter laufen über die immerwährenden Hoffnungen des Menschen auf plötzlichen Reichtum, Glück und Erfüllung. Dabei treffen sie die mitteleuropäische Gesellschaft offensichtlich an sensiblen Stellen, denn der Schaden durch diese kriminellen Initiativen ist beträchtlich. Zu tausenden lassen sich Ahnungslose in die Fänge einer hinterhältigen Trickbetrügerei locken und werden zu Opfern gemacht. Zuweilen ist es eine scheinbar vereinsamte Osteuropäerin oder Asiatin, die unverschuldet in eine dramatische Lebenssituation geraten ist und in hilflosen Sätzen ihr erbarmungswürdiges Schicksal ausbreitet. Das andere Mal ist es ein afrikanischer Goldminenbesitzer, der seine Heimat als Eldorado der politischen Korruption und Wirtschaftsintrige inszeniert und nun aus Europa dringende Hilfe erbittet. In einer weiteren Variante ist es der Nachlass eines tragisch ums Leben gekommen Millionärs, der ohne Erbe geblieben ist und nun abgewickelt werden muss. In jedem Fall sollen die Adressaten der SCAM-Mails zur Preisgabe biographischer Daten und/oder finanziellem Engagement motiviert werden. Der Phantasie sind in diesen Geschichten keine Grenzen gesetzt.
Der deutsche Grafiker und Comic-Zeichner Henning Wagenbreth nutzt für viele seiner Projekte Inspirationen und Konzeptionen aus dem digitalen Raum. 2006 publizierte er eine Sammlung von 36 illustrierten SCAM-Mails aus den Jahren 2001 bis 2004: „Der Ton ist sorgfältig gewählt, die oft haarsträubenden Geschichten phantasievoll konstruiert: Die afrikanischen Scam-Mails, die sich seit Jahren in unseren E-Mail-Boxen sammeln, stellen eine besondere Art des gezielten Betrugs dar. Maßlos, unverblümt direkt und sprachlich aberwitzig werden Personalien erfunden und tragisch-katastrophische Situationen in korrupten afrikanischen Staaten geschildert. Das briefliche Angebot verspricht lukrative Geschäfte in Millionenhöhe und spielt dabei geschickt mit den in Europa und USA verbreiteten Vorurteilen. »Cry for help« versammelt 36 dieser kleinen bösen Meisterwerke.
Henning Wagenbreth
Cry for Help
36 Scam Emails from Africa
ISBN-13:
ISBN-10:
Ginko Press, 2006
Bildquelle: http://www.gingkopress.com/03-gra/cry-for-help.html
Der deutsche Grafiker und Comic-Zeichner Henning Wagenbreth nutzt für viele seiner Projekte Inspirationen und Konzeptionen aus dem digitalen Raum. 2006 publizierte er eine Sammlung von 36 illustrierten SCAM-Mails aus den Jahren 2001 bis 2004: „Der Ton ist sorgfältig gewählt, die oft haarsträubenden Geschichten phantasievoll konstruiert: Die afrikanischen Scam-Mails, die sich seit Jahren in unseren E-Mail-Boxen sammeln, stellen eine besondere Art des gezielten Betrugs dar. Maßlos, unverblümt direkt und sprachlich aberwitzig werden Personalien erfunden und tragisch-katastrophische Situationen in korrupten afrikanischen Staaten geschildert. Das briefliche Angebot verspricht lukrative Geschäfte in Millionenhöhe und spielt dabei geschickt mit den in Europa und USA verbreiteten Vorurteilen. »Cry for help« versammelt 36 dieser kleinen bösen Meisterwerke.
Henning Wagenbreth
Cry for Help
36 Scam Emails from Africa
ISBN-13:
ISBN-10:
Ginko Press, 2006
Bildquelle: http://www.gingkopress.com/03-gra/cry-for-help.html
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Freitag, 17. September 2010
Perlen des Spam - Nicoals Mahler und der Comic-Spam
Der österreichische Comiczeichner Nicoals Mahler zeichnet für österreichische, deutsche und Schweizer Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Seit 2006 ist Mahler den deutschen Lesern durch seine Veröffentlichungen im Satiremagazin Titanic bekannt. Im SPAM-Kontext ist auf eine 2009 publizierte Veröffentlichung zu verweisen:
„SPAM“, Berlin 2009 (Reprodukt Verlag, ISBN 978-3-941099-17-3).
Aus einer Sammlung von 15.000 Spam-Mails hat Nicolas Mahler die besten Textvorlagen für seine Cartoons ausgewählt. Scheinbar mühelos gelingt es ihm, bekannten Figuren durch einen neuen Blickwinkel ein Höchstmaß an Komik abzugewinnen. Online flankiert Mahler seine Publikation mit einem Blog, auf dem nicht nur die Cartoons aus dem Buch, sondern auch Variationen zu "SPAM" sowie unveröffentlichte Zeichnungen präsentiert werden: "Ich finde [Spam-Mails] sprachlich sehr reizvoll und oft erstaunlich gut geschrieben. In ihnen sehe ich immer wieder neue sprachliche Ausformungen für die ewig gleichen Motive. Einen Spam-Ordner durchzulesen ist natürlich sehr monoton, aber dazwischen findet man richtige Perlen. Das ist auch nicht anders als bei großen Kunstwerken, wo man gewisse Längen absitzen muss, um dann plötzlich zur Essenz zu gelangen." (Nicolas Mahler, Interview in der Süddeutschen Zeitung)
Bildquelle: http://mahlermuseum.blogspot.com/
„SPAM“, Berlin 2009 (Reprodukt Verlag, ISBN 978-3-941099-17-3).
Aus einer Sammlung von 15.000 Spam-Mails hat Nicolas Mahler die besten Textvorlagen für seine Cartoons ausgewählt. Scheinbar mühelos gelingt es ihm, bekannten Figuren durch einen neuen Blickwinkel ein Höchstmaß an Komik abzugewinnen. Online flankiert Mahler seine Publikation mit einem Blog, auf dem nicht nur die Cartoons aus dem Buch, sondern auch Variationen zu "SPAM" sowie unveröffentlichte Zeichnungen präsentiert werden: "Ich finde [Spam-Mails] sprachlich sehr reizvoll und oft erstaunlich gut geschrieben. In ihnen sehe ich immer wieder neue sprachliche Ausformungen für die ewig gleichen Motive. Einen Spam-Ordner durchzulesen ist natürlich sehr monoton, aber dazwischen findet man richtige Perlen. Das ist auch nicht anders als bei großen Kunstwerken, wo man gewisse Längen absitzen muss, um dann plötzlich zur Essenz zu gelangen." (Nicolas Mahler, Interview in der Süddeutschen Zeitung)
Bildquelle: http://mahlermuseum.blogspot.com/
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Dienstag, 7. September 2010
Comic und Spam
In der substantiellen und cartoonhaften Verzerrung von Wirklichkeiten, wie sie auch die Monty Pythons formulieren, bietet sich Spam als quasi ideale Grundlage für den Comic an. Stellvertretend können hier Arbeiten von Jim Lujan (http://jlu3.blogspot.com/), Kipling West (http://fresh-Spam.blogspot.com/), Steven Frank (http://Spamusement.com/) oder Sebsatian Jenal (http://www.oezicomix.com/) angeführt werden.
Egal ob es die die Verarbeitung von originalen Mailinhalten, die freie Interpretationen von „spamgeborenen“ Wortkunstgebilden oder die Visualisierung der dunklen Hintergründe und Machenschaften des Spamming geht, - die Comics machen deutlich, dass "Spam" ein fester Bestandteil unseres digitalen Lebens geworden ist.
Die aus der virtuellen Welt wachsenden Impulse erscheinen als unerschöpfliches Reservoir grotesker Geschichten, zotiger Figuren und überzeichneter Atmosphären. Tatsächlich ist tradierten Heroes wie Superman und Spiderman ist längst ein "SPAM-MAN" zur Seite gestellt, der das eine Mal als Schurke die Weltherrschaft erlangen will, dann wieder als Personifikation des guten Helden die Menschheit vor dem Overkill rettet. Aus der digitalen Welt inspiriert, werden diese Comics dann konsequenterweise über unzählige Reflektionen in eigenen Foren, Wikis und Portalen (http://Spamusement.com/ oder http://spamusers.com/forums/index.php) verbreitet und diskutiert.
Bildquellen: http://www.jimlujan.com/2008/05/nigerian-scam-art-by-me.html?showComment=1211087160000
Egal ob es die die Verarbeitung von originalen Mailinhalten, die freie Interpretationen von „spamgeborenen“ Wortkunstgebilden oder die Visualisierung der dunklen Hintergründe und Machenschaften des Spamming geht, - die Comics machen deutlich, dass "Spam" ein fester Bestandteil unseres digitalen Lebens geworden ist.
Die aus der virtuellen Welt wachsenden Impulse erscheinen als unerschöpfliches Reservoir grotesker Geschichten, zotiger Figuren und überzeichneter Atmosphären. Tatsächlich ist tradierten Heroes wie Superman und Spiderman ist längst ein "SPAM-MAN" zur Seite gestellt, der das eine Mal als Schurke die Weltherrschaft erlangen will, dann wieder als Personifikation des guten Helden die Menschheit vor dem Overkill rettet. Aus der digitalen Welt inspiriert, werden diese Comics dann konsequenterweise über unzählige Reflektionen in eigenen Foren, Wikis und Portalen (http://Spamusement.com/ oder http://spamusers.com/forums/index.php) verbreitet und diskutiert.
Bildquellen: http://www.jimlujan.com/2008/05/nigerian-scam-art-by-me.html?showComment=1211087160000
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